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Eine THC-Überdosis kann durch eine zu hohe Menge THC entstehen, oft begünstigt durch geringe Toleranz, orale Einnahme oder Mischkonsum. Typische Beschwerden sind Schwindel, Herzrasen, Übelkeit, Angstzustände oder psychotische Symptome, die je nach Dosis und Aufnahmeart mehrere Stunden anhalten können. Meist reichen Ruhe, frische Luft, Flüssigkeit und beruhigende Unterstützung, um die Symptome zu lindern. In schweren Fällen mit Atemnot, Kreislaufproblemen oder Halluzinationen sollte jedoch unbedingt der Notruf gewählt werden. Bei medizinischem Cannabis ist eine Überdosis selten, da die ärztliche Dosierung schrittweise angepasst wird.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
- Eine zu hohe THC-Dosis kann zu einer Überdosis führen, die mit unangenehmen körperlichen und psychischen Beschwerden einhergehen kann.
- Faktoren wie individuelle Toleranz, psychische Verfassung, Einnahmeform und Mischkonsum mit Alkohol oder Medikamenten erhöhen das Risiko einer Überdosis.
- Typische Symptome sind Schwindel, Herzrasen, Übelkeit, Angstzustände, Verwirrtheit und in schweren Fällen psychotische Symptome wie Halluzinationen oder Wahnvorstellungen.
- Bei medizinischem Cannabis ist eine Überdosis selten, da die Dosis ärztlich überwacht wird und schrittweise angepasst werden kann.
THC-Überdosis - was ist das?
Die Aufnahme einer zu hohen Menge Tetrahydrocannabinol (THC) kann den Körper überfordern, sodass unangenehme körperliche und psychische Beschwerden auftreten können. In schweren Fällen kann es sogar notwendig sein, den Notruf zu wählen.
Was löst eine THC-Überdosis aus?
Neben der zu hohen THC-Dosis können verschiedene Faktoren beeinflussen, wie ausgeprägt die Folgen einer Überdosis sind. Dazu gehören unter anderem die individuelle Toleranz, psychische Verfassung und die Erwartungshaltung,
Auch die Einnahmeform ist von Bedeutung, wenn es um die Wirkung von Cannabis geht. Beim Inhalieren/Verdampfen treten die Effekte innerhalb weniger Minuten ein. Hingegen dauert es bei der oralen Einnahme etwa 30 bis 90 Minuten, bis eine Wirkung spürbar ist. Sollte hier nach der Einnahme nicht genug Zeit vergangen sein und aufgrund der fehlenden Wirkung erneut Cannabis eingenommen werden, kann dies schnell zu einer Überdosis führen.
Darüber hinaus birgt der Mischkonsum ein hohes Risiko. Wenn Cannabis mit bestimmten Medikamenten (z.B. Beruhigungs- oder Schlafmitteln), Alkohol oder Drogen angewendet wird, kann das den Körper enorm belasten. Denn alle diese Substanzen können sich gegenseitig beeinflussen und die Wirkung noch verstärken.
Welche Beschwerden verursacht eine THC-Überdosis?
Bei einer Cannabis-Überdosis können körperliche und psychische Symptome auftreten:1, 2
- Gleichgewichtsstörungen/Schwindel
- Blutdruckschwankungen/Herzrasen
- Atembeschwerden/Engegefühl in der Brust
- Übelkeit und Erbrechen
- Müdigkeit/Benommenheit
- starke Angst/Panikattacken
- Realitätsverlust/Verwirrtheit
- vermindertes Zeitgefühl
- Gedankenkreisen
Wichtig: Cannabis kann psychotische Symptome auslösen, wie zum Beispiel Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Studien haben gezeigt, dass das Risiko für eine Psychose umso höher ist, je höher die THC-Dosis und je häufiger Cannabis angewendet wird. Gefährdet sind vor allem Personen unter 25 Jahren sowie Personen mit psychischen Vorerkrankungen oder familiärer Vorbelastung mit Psychosen.3, 4, 5
Wie lange können die Symptome bei einer THC-Überdosierung anhalten?
Wie lange die Symptome bei einer Überdosierung anhalten, hängt von der THC-Dosis sowie der Aufnahmeart ab.
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Inhalieren/Verdampfen: Die Wirkung tritt relativ schnell nach wenigen Minuten ein und der Höhepunkt ist ungefähr nach 30 bis 60 Minuten erreicht. Insgesamt hält die Wirkung etwa zwei bis vier Stunden und bei sehr hohen Dosen bis zu sechs Stunden.
- Orale Aufnahme: Nach ungefähr 30 bis 90 Minuten tritt die Wirkung ein und der Höhepunkt ist nach etwa zwei bis vier Stunden erreicht. Die Wirkungsdauer liegt bei sechs bis zehn Stunden, bei hohen Dosen sogar bei bis zu zwölf Stunden.
Welche Maßnahmen helfen bei einer THC-Überdosis?
Auch wenn die Beschwerden in einer solchen Situation sehr belastend wirken können, halten sie in der Regel nur vorübergehend an. Wichtig ist vor allem, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu geraten. Es kann entlastend sein, sich an einen stillen Ort zurückzuziehen und störende Reize wie grelles Licht oder laute Geräusche zu vermeiden. Frische Luft oder ein geöffnetes Fenster können helfen, besonders wenn Schwindel oder Übelkeit auftreten.
Da THC den Kreislauf beeinflusst und zu Trockenheit im Mund oder Schleimhäuten führen kann, ist es wichtig, regelmäßig Wasser zu trinken. Auf Alkohol und koffeinhaltige Getränke ist in dieser Phase besser zu verzichten. Ein kleiner Snack, zum Beispiel ein Stück Schokolade oder Traubenzucker, kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
Wenn Sie sich unwohl fühlen und alleine sind, suchen Sie sich Unterstützung. Ein Anruf bei einer vertrauten Person kann schon viel Sicherheit geben, vor allem dann, wenn Sie das Gefühl haben, „die Kontrolle zu verlieren“ oder sogar „sterben zu müssen“. Umso wertvoller ist jemand, der zuhört, beruhigt und vermittelt: Das geht vorbei.
Nach dem Abklingen der Wirkung ist es normal, sich erschöpft und müde zu fühlen. Gönnen Sie Körper und Geist Zeit zur Erholung. Ausreichender Schlaf, leichte Bewegung an der frischen Luft und eine ausgewogene Ernährung unterstützen die Regeneration und helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Wichtig: Sollten Symptome wie Atembeschwerden, starke Kreislaufprobleme, anhaltendes Erbrechen oder psychotische Symptome auftreten, sollten Sie den Notruf (112) wählen. Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig!
Warum eine Überdosis bei medizinischem Cannabis selten ist
Bei der medizinischen Anwendung von Cannabis ist eine Überdosis in der Regel sehr unwahrscheinlich, sofern sich an die ärztlichen Dosierungsvorgaben gehalten wird. Zu Beginn einer Cannabis-Therapie wird die Dosis niedrig angesetzt, damit der Körper sich langsam an die Wirkung gewöhnen kann.
Sollten dennoch starke Nebenwirkungen auftreten, informieren Sie bitte Ihre behandelnde Ärztin oder Arzt. Ggf. wird die Dosis dann heruntergesetzt oder auf eine andere Sorte gewechselt. Bis eine geeignete Sorte und Dosis gefunden wird, kann es eine Weile dauern.
FAQ
Was passiert bei zu viel THC?
Bei einer zu hohen THC-Dosis kann es zu körperlichen Beschwerden wie Schwindel, Herzrasen, Übelkeit und Atemproblemen kommen, sowie zu psychischen Symptomen wie Angst, Verwirrtheit oder Halluzinationen. In schweren Fällen kann dies eine akute Gefahr darstellen, sodass der Notruf gewählt werden sollte.
Was tun bei einer Überdosis THC?
Wichtig ist, Ruhe zu bewahren, sich an einen stillen Ort zurückzuziehen und frische Luft zuzuführen sowie ausreichend Wasser zu trinken. Bei schweren Symptomen wie Atemnot, Kreislaufproblemen oder psychotischen Erscheinungen sollte sofort der Notruf gewählt werden.
Wie lange dauert eine THC-Überdosis?
Die Dauer hängt von der Dosis und der Aufnahmeform ab: Beim Inhalieren tritt die Wirkung schnell ein und hält etwa zwei bis sechs Stunden an. Bei oraler Einnahme beginnt die Wirkung später, kann aber sechs bis zwölf Stunden anhalten.
Quellenangaben
Schep LJ, Slaughter RJ, Glue P, Gee P. The clinical toxicology of cannabis. N Z Med J. 2020 Oct 9;133(1523):96-103. PMID: 33032307, Download vom 21.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33032307/
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